Lachen ist gesund!

Lachen ist eine (Re-)Aktion, die Menschen miteinander verbindet. Durch gemeinsames Lachen erleben wir Brüderlichkeit und Freundschaft, was das friedliche Zusammenleben fördert. Aber was passiert eigentlich mit und in unserem Körper, wenn wir lachen? Stimmt es, dass sich Lachen auch positiv auf unseren Körper auswirkt?

Training für den ganzen Körper

Wenn wir lauthals lachen, sind mehr als 80 Muskeln in unserem ganzen Körper daran beteiligt, 17 davon allein im Gesicht. Die Nasenlöcher weiten sich, die Stirn-, Schläfen- und Augenmuskeln spannen sich an, der Mund wird nach oben gezogen, und der gesamte Kopf wird zurückgeworfen.
Außerdem atmen wir während des Lachens tiefer ein und nehmen dabei drei- bis viermal so viel Sauerstoff auf wie normalerweise. Dadurch werden die Organe mit mehr Sauerstoff versorgt und die Lunge besser durchlüftet.
Das Herz schlägt schneller und die Blutgefäße weiten sich. Das Zwerchfell spannt sich, hüpft und massiert dabei andere Organe. So wird auch der Darm angeregt.

Die am Lachen beteiligten Muskeln kontrahieren heftig: das heißt, sie wechseln rasch zwischen Anspannung und Entspannung. Gleichzeitig erschlafft allerdings die Muskulatur der Beine und der Blase – das bewirkt, dass uns bei heftigem Lachen die Beine versagen und wir nach vorne kippen, oder dass kleine Kinder sich bei einem Lachanfall tatsächlich sprichwörtlich in die Hose machen.
Für jeden hörbar werden auch unsere Stimmbänder aktiv: beim stoßartigen Herauspressen der Luft aus der Lunge mit bis zu 100 km/h geben wir typische Lachlaute von uns.
Ein durchschnittliches Lachen dauert rund sechs Sekunden. Danach sind unsere Muskeln gut durchblutet und entspannt, unser Herz schlägt wieder in normaler Frequenz und unser Blutdruck sinkt.

Booster für Wohlbefinden & Immunsystem

Auch in unserem Gehirn geht die Post ab, wenn wir herzhaft lachen. Denn hier liegt auch das Zentrum für unsere Gefühle, in dem beim Lachen Glückshormone produziert werden:Endorphine. Gelangen diese in unsere Blutbahn, steigt nicht nur unsere Stimmung. Endorphine wirken auch entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Eine britische Studie der Oxford University hat ergeben, dass 15-minütiges Lachen die Schmerzempfindlichkeit senkt. Die Erklärung liegt in den Endorphinen, die beim Lachen freigesetzt werden. Die Botenstoffe blockieren
nicht nur die Wirkung von Schmerz, sondern rufen auch Glücksgefühle hervor.Hinzu kommt, dass viele
Schmerzen zu einer Muskelverspannung führen. Beim Lachen ist die gesamte Skelettmuskulatur
stark angespannt, um sich anschließend wieder zu lösen. Damit wandert die Schmerzgrenze nach oben.

Neben Glückshormonen werden beim Lachen auch noch Antikörper produziert. Diese schützen uns vor Viren und Bakterien. Sie stärken das Immunsystem, das körpereigene Abwehrsystem, und machen uns widerstandsfähiger.
Gleichzeitig werden durch das Lachen auch weniger Stresshormone ausgeschüttet. Je weniger Stresshormone, wie Adrenalin und Cortisol, freigesetzt werden, umso weniger Stress und Anspannung spüren wir.

Achtung – ansteckend!

Die Spiegelneuronen, spezielle Nervenzellen in unserem Gehirn, sind mit dafür verantwortlich, dass wir Gefühle und Stimmungen anderer Menschen wahrnehmen und mit diesen mitfühlen. Sie lassen uns dasselbe tun, was wir bei anderen beobachten, bzw. lassen sie uns so reagieren, als ob wir das Beobachtete selbst erleben würden.
In unserem Alltag funktionieren die Spiegelneuronen, ohne dass wir darüber nachdenken müssen. Unser Gehirn entschlüsselt auf Basis bisheriger Erfahrungen die Mimik und Gestik unseres Gegenübers und erstellt ein Spiegelbild davon. Die Spiegelneuronen erwecken die gespiegelten Gefühle in uns, sie übertragen diese auf uns.
Besonders stark ist der Spiegeleffekt bei Verliebten: ihnen entgeht so gut wie kein Signal des Gegenübers, und auch die Bereitschaft zur Übernahme der gespiegelten Gefühle ist besonders groß.
Grundsätzlich sind wir von Geburt an mit Spiegelneuronen ausgestattet. Damit diese auch funktionieren, brauchen wir allerdings Übung. Wir müssen das Spiegeln mit anderen üben. Passiert das nicht, geht die Fähigkeit des Spiegelns verloren.

Echt oder aufgesetzt?

Laut Lachforschung beginnt ein echtes Lachen spätestens eine halbe Sekunde nach dem Lachreiz. Lachende zwinkern oder schließen die Augen und schauen ihr Gegenüber vorerst nicht mehr an.
Typische Anzeichen für echtes Lachen sind Lachfalten rund um die Augen. Nur rund 10 % der Menschen können diese bewusst kontrollieren. Bei echtem Lachen werden außerdem die Mundwinkel symmetrisch nach oben gezogen. Sieht man die Unterzähne eines Menschen, während dieser lacht, so spricht das für simuliertes Lachen.

Im sozialen Miteinander mag simuliertes Lachen manchmal befremdlich wirken, aber macht es von der Wirkung auf Körper und Geist einen Unterschied, ob man „echt“ lacht oder Lachen nur simuliert?
Studien belegen, dass die positiven Effekte, die Lachen mit sich bringt, auch bei simuliertem Lachen erzielt werden.

In Berichten rund ums Thema Lachen werden immer wieder
Zahlen zur Häufigkeit des Lachens bei Kindern und Erwachsenen genannt. Dabei ist meistens die Rede davon, dass Kinder rund 400 Mal täglich herzhaft lachen, während das bei Erwachsenen nur noch 15 Mal der Fall ist.
Eine wissenschaftliche Quelle zu dieser Zahlenangabe konnten wir nicht finden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse rund ums Lachen sprechen aber jedenfalls dafür, dass es sich lohnt, jeden Tag ein paarmal öfter zu lachen, egal ob echt oder simuliert.

© max-harlynking-zaIt – unsplash

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