
4. Dezember
Happy Weltkekstag
Kostenlose Materialien für den Einsatz in Kindergarten und Schule:

Kekse sind nicht nur wertvolle Nervennahrung in hektischen Dezembertagen – sie sind auch wahre Wunderwerke mit Geschichte, Tradition und manchmal sogar wissenschaftlichem Tiefgang. Wussten Sie, dass es alleine für Weihnachtskekse mehr als 20.000 verschiedene Rezepte gibt? Oder dass für den teuersten Keks der Welt satte 20.847,50 Euro bezahlt wurden? Wir haben für Sie ein buntes Sammelsurium an erstaunlichen, lehrreichen oder auch einfach nur lustigen Keks-Fakten gebacken und wünschen guten Appetit!
Wie der Keks zu seinem Namen kam
Der Zuckerimporteur Hermann Bahlsen kehrt 1889 aus London nach Hannover zurück. Und obwohl er keine Ahnung vom Backen hat, übernimmt er eine kleine Bäckerei. Mit englischen Rezepten und cleveren Mitarbeiter:innen werden dort neue Köstlichkeiten kreiert, die Bahlsen als „Cakes“ verkauft.
Nachdem seine Kundschaft großteils kein Englisch kann, spricht sie den Begriff deutsch aus: „Kakes“. Das gefällt Bahlsen nicht wirklich, und so kommt ihm die zündende Idee, die unseren Wortschatz nachhaltig verändern sollte: Aus den „Cakes“ macht er einfach den „Keks“ – und wenige Jahre später schafft es seine Wortkreation sogar in den Duden.
Übrigens: Was uns Österreicher:innen die Kekse sind, wird in weiten Teilen Deutschlands, dem Ursprungsland des Keks-Begriffes, als Plätzchen bezeichnet. In der Schweiz erfreut man sich an Crümli, Güezi oder Guetsli.
Der Anfang aller Kekse
Schon im alten Ägypten um 3400 v.Chr. wurden süße Honigkuchen mit Gewürzen gebacken. Die alten
Römer gaben ihren Soldaten das „Panis Biscotus“ mit auf die Reise, ein doppelt gebackenes, haltbares Brot, aus dem sich später süßere Varianten entwickelten. Richtiges Keksflair kam schließlich in der Renaissance auf: Da wurden in England und Frankreich die ersten knusprig-flachen „biscuits“ kreiert, direkte Vorfahren unserer heutigen Kekse.

Vom Luxus zum süßen Volksvergnügen
Kaum zu glauben, aber früher waren Kekse in unseren Breitengraden purer Luxus! Das liegt daran, dass sie viel Zucker enthalten, und Zucker damals sehr kostbar und teuer war. Erst im 19. Jahrhundert, als man entdeckte, wie man aus heimischen Zuckerrüben günstig Süße zaubern kann, wurde das Knusperglück erschwinglich. Schon bald duftete es nicht mehr nur in feinen Häusern, sondern auch in einfachen Küchen – und der Keks trat seinen Siegeszug als Lieblingsgebäck für alle an.
Wenn Physiker dem Krümel auf die Spur kommen
Britische Forscher:innen wollten wissen, warum frisch gebackene Kekse gern in tausend Stücke zerbröseln und entdeckten dabei ein spannendes Krümel-Phänomen: Beim Abkühlen kommt es zu winzigen Formveränderungen, weil die Keksmitte Feuchtigkeit abgibt, während der Keksrand diese aufnimmt.
Die dadurch entstehenden Spannungen bringen das Gebäck zum Brechen.Das Geheimnis für stabile Kekse liegt in der genauen Kontrolle von Feuchtigkeit und Temperatur während des Abkühlens.
Fazit: Auch in der Welt der Physik gilt – die perfekte Balance entscheidet über knusprig oder krümelig!
Fake-Alarm beim Krümelmonster
Was für ein Leben: Den ganzen Tag Kekse futtern wie das Krümelmonster! Doch Vorsicht, Fake-Alarm: In Wirklichkeit sind die legendären Cookies aus der Sesamstraße gar keine echten Kekse, sondern bemalte Reiscracker oder eingefärbte Schwammstücke.
Echter Teig würde nämlich am Fell des Krümelmonsters kleben bleiben und könnte sogar die Mechanik im Inneren der Puppe beschädigen. Also wird in der Sesamstraße lieber gefaked, statt gebacken – Hauptsache, es krümelt schön!

Der größte Keks der Welt
Wer am 17. Mai 2003 in North Carolina (USA) ein Stück vom wohl süßesten Rekordbrecher aller Zeiten ergattern konnte, ist leider nicht überliefert. Sicher ist nur: Mit einem Durchmesser von 30,7 Metern, einem Volumen von 754 Kubikmetern und dem Gewicht von drei ausgewachsenen afrikanischen Elefantenbullen, nämlich 18 Tonnen, war dieser Keks ein wahrer Gigant der Backkunst.
Der teuerste Keks der Welt
Manche Kekse landen in der Keksdose, andere in der Geschichtsschreibung! Dieses Exemplar hat eine turbulente Vergangenheit: In einem der Proviantpakete auf einem Rettungsboot überlebte es den Untergang der Titanic. Über 100 Jahre später wurde es 2015 für stolze 15.000 Pfund versteigert, umgerechnet mehr als 20.800 Euro. Damit ist der Titanic-Überleber-Keks offiziell das krümeligste Luxusgut der Welt – und der wohl teuerste Keks, den niemand jemals essen wird.

Die überraschende Herkunft des Glückskekses
Er gilt als das chinesische Gebäck überhaupt – dabei stammt der Glückskeks gar nicht aus China! Seine Wurzeln liegen in Japan, wo schon im 19. Jahrhundert „Tsujiura Senbei“ gebacken wurden: Kekse mit kleinen Zettelchen voller Weisheiten, die in buddhistischen Tempeln von Gläubigen als Vorhersage gezogen wurden. Ein japanischer Einwanderer brachte die Idee nach San Francisco, wo der Keks als „fortune tea cookie“ Karriere machte. Erst als im Zweiten Weltkrieg chinesische Restaurants die Produktion in großem Rahmen übernahmen, bekam der Glückskeks sein heutiges Image. In China selbst wurde er übrigens erst in den 1990ern bekannt und anfangs tatsächlich als „zu amerikanisch“ abgelehnt.
Siziliens süßes Schauergebäck: die Knochenkekse
Nichts für schwache Nerven und doch zum Anbeißen lecker: In Sizilien feiert man am 2. November nicht nur die Erinnerung an die Verstorbenen, sondern auch deren kulinarisches Vermächtnis: die „Ossa dei Morti“, wörtlich „Knochen der Toten“. Diese rustikal-knusprigen Kekse sehen tatsächlich ein bisschen nach Skelett aus, riechen aber verführerisch nach Zimt, Nelken und karamellisiertem Zucker. Außen sind sie hart wie echte Knochen, innen süß und duftend. Der Legende nach finden alle, die brav gewesen sind, am Morgen nach der Rückkehr der Toten als Geschenk an die Lebenden Knochenkekse auf ihrem Tisch. Kinder naschen sie noch heute ehrfürchtig, Erwachsene tunken sie gerne auch in Süßwein. Der Tod mag kommen, aber in Sizilien hat er wenigstens Geschmack.

